10 Argumente gegen Genfood



Gegen die „Grüne Gentechnik“, also den Einsatz gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in Landwirtschaft und Lebensmitteln, gibt es viele gute Gründe. Hier sind die wichtigsten:

  1. Bisher ist die genaue Wirkung der Mechanismen, mit denen bei Pflanzen und Tieren das Erbgut verändert wird, unklar und zum Teil unbekannt. Immer wieder tauchen bei Gen-Pflanzen unerwartete, nicht erklärbare Eigenschaften auf.

  2. Es ist unbekannt, wie sich freigesetzte GVO langfristig auf die Umwelt auswirken. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass mit dem Austausch von Erbmaterial mit zunehmenden Resistenzen, Superunkräutern und Artenrückgang zu rechnen ist.

  3. Es ist nicht ausreichend geklärt, wie sich der Verzehr von GVO langfristig auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Es gibt bereits allergieauslösende Genpflanzen.

  4. Besonders bedenklich sind die Antibiotikaresistenzen, die in viele bisher entwickelten Gen-Pflanzen eingebaut wurden. Sie können auf Bakterien übergehen und resistente Keime hervorbringen.

  5. Sind GVO einmal ausgebracht, lassen sie sich nur mit großem Aufwand wieder zurückholen und auch das nicht vollständig. Erfahrungen in anderen Ländern zeigen: Durch diese Nicht-Rückholbarkeit entstanden für Landwirte nicht kalkulierbare Lizenzverpflichtungen und damit finanzielle Abhängigkeiten. Auch der Pestizideinsatz stieg mittelfristig. Die verursachenden Landwirte müssen bei Schäden selbst die Kosten (mit)tragen. Gentechnisch veränderte Erzeugnisse werden von den Märkten nicht akzeptiert. Die Nachteile sind bei unseren landwirt­schaftlichen Struktur besonders hoch. Für Landwirte würde sich der Gentechnik-Anbau daher nicht lohnen.

  6. Die Wahlfreiheit der Verbraucher ist schon bei einem geringen Ausmaß des Genanbaus gefährdet, weil Pollenflug, Verunreinigungen im Saatgut und andere Übertragungswege einen gentechnikfreien Anbau gleichartiger Pflanzen erheblich erschweren oder unmöglich machen.

  7. Der Bio-Anbau wird durch den Anbau von Gen-Pflanzen auf benachbarten Felder von anderen Landwirten schwierig. Für die Produktion von Biolebensmitteln ist der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen verboten. Werden in Bio-Produkten Spuren von Gentechnik gefunden, sind die Produkte nicht mehr „bio“. Aber der Verbraucher erwartet Gentechnikfreiheit von Bioprodukten. Dies würde eine aufwändige Qualitätssicherung für Bioprodukte erfordern.

  8. Es gäbe sehr schnell keinen gentechnikfreien Honig mehr und dies würde den Ruin vieler Imker bedeuten. Ohne Imker würden die Bienenbestände weiter stark abnehmen, mit negativen Folgen für Fruchtbarkeit und Pflanzengesundheit.

  9. Die seit April 2004 geltende neue Kennzeichnungsregelung der EU hat Lücken. Fleisch, Milch, Käse und Eier von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurden, müssen nicht gekennzeichnet werden. Ähnliches gilt für Enzyme, Aromen etc., die mit Hilfe gentechnisch manipulierter Mikroorganismen erzeugt wurden. Hier kann der Verbraucher nicht frei entscheiden, da er die Gentechnik nicht erkennen kann.
    (Bioland-Bauern füttern ihre Tiere mit Biofutter und gentechnikfrei. Unabhängig von Lücken in der Kennzeichnungs­verordnung kann man bei Bioland-Produkten sicher sein, dass von dem Biobauern keine Gentechnik eingesetzt wurde.)

  10. Die behaupteten wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der grünen Gentechnik konnten bisher nicht belegt werden. Im Gegenteil. Es mehren sich die Berichte von geringeren Erträgen, empfindlicheren Pflanzen und erhöhtem Pestizideinsatz. Es würden nur wenige neue Arbeitsplätze bei den Konzernen entstehen. In bestimmten Ländern Südamerikas mussten seit Einführung der Gentechnik Hunderttausende ihre Landwirtschaft aufgeben.

Deshalb fordern wir: Keine Änderung des bestehenden Gentechnikgesetzes!

Denn die Verursacher sollen bei Schäden weiterhin unmittelbar haften müssen. Dieses Verursacherprinzip muss erhalten bleiben. Es darf nicht sein, dass geschädigte Bauern, die Agro-Gentechnik ablehnen, zukünftig teure Gutachten in Auftrag geben und hohe Prozesskosten fürchten müssen, um Schäden nachzuweisen und Verursacher zu ermitteln.

Linktipps: www.bioland.de, www.keine-Gentechnik.de
Infos zu gentechnikfreien Zonen:
www.faire-nachbarschaft.de; Für weitere Anfragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Öffentlichkeitsarbeit Bioland Bayern, Alois Sporer, Auf dem Kreuz 58, 86152 Augsburg, 0821-34680-116, Fax -120