10 Argumente gegen Genfood
Gegen die „Grüne Gentechnik“, also den Einsatz gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in Landwirtschaft und Lebensmitteln, gibt es viele gute Gründe. Hier sind die wichtigsten:
Bisher ist die genaue Wirkung der Mechanismen, mit denen bei Pflanzen und Tieren das Erbgut verändert wird, unklar und zum Teil unbekannt. Immer wieder tauchen bei Gen-Pflanzen unerwartete, nicht erklärbare Eigenschaften auf.
Es ist unbekannt, wie sich freigesetzte GVO langfristig auf die Umwelt auswirken. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass mit dem Austausch von Erbmaterial mit zunehmenden Resistenzen, Superunkräutern und Artenrückgang zu rechnen ist.
Es ist nicht ausreichend geklärt, wie sich der Verzehr von GVO langfristig auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Es gibt bereits allergieauslösende Genpflanzen.
Besonders bedenklich sind die Antibiotikaresistenzen, die in viele bisher entwickelten Gen-Pflanzen eingebaut wurden. Sie können auf Bakterien übergehen und resistente Keime hervorbringen.
Sind GVO einmal ausgebracht, lassen sie sich nur mit großem Aufwand wieder zurückholen und auch das nicht vollständig. Erfahrungen in anderen Ländern zeigen: Durch diese Nicht-Rückholbarkeit entstanden für Landwirte nicht kalkulierbare Lizenzverpflichtungen und damit finanzielle Abhängigkeiten. Auch der Pestizideinsatz stieg mittelfristig. Die verursachenden Landwirte müssen bei Schäden selbst die Kosten (mit)tragen. Gentechnisch veränderte Erzeugnisse werden von den Märkten nicht akzeptiert. Die Nachteile sind bei unseren landwirtschaftlichen Struktur besonders hoch. Für Landwirte würde sich der Gentechnik-Anbau daher nicht lohnen.
Die Wahlfreiheit der Verbraucher ist schon bei einem geringen Ausmaß des Genanbaus gefährdet, weil Pollenflug, Verunreinigungen im Saatgut und andere Übertragungswege einen gentechnikfreien Anbau gleichartiger Pflanzen erheblich erschweren oder unmöglich machen.
Der Bio-Anbau wird durch den Anbau von Gen-Pflanzen auf benachbarten Felder von anderen Landwirten schwierig. Für die Produktion von Biolebensmitteln ist der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen verboten. Werden in Bio-Produkten Spuren von Gentechnik gefunden, sind die Produkte nicht mehr „bio“. Aber der Verbraucher erwartet Gentechnikfreiheit von Bioprodukten. Dies würde eine aufwändige Qualitätssicherung für Bioprodukte erfordern.
Es gäbe sehr schnell keinen gentechnikfreien Honig mehr und dies würde den Ruin vieler Imker bedeuten. Ohne Imker würden die Bienenbestände weiter stark abnehmen, mit negativen Folgen für Fruchtbarkeit und Pflanzengesundheit.
Die
seit April 2004 geltende neue Kennzeichnungsregelung der EU hat
Lücken.
Fleisch, Milch, Käse und Eier von Tieren, die mit gentechnisch
veränderten Pflanzen gefüttert wurden, müssen nicht
gekennzeichnet werden. Ähnliches gilt für Enzyme, Aromen
etc., die mit Hilfe gentechnisch manipulierter Mikroorganismen
erzeugt wurden. Hier kann der Verbraucher nicht frei entscheiden, da
er die Gentechnik nicht erkennen kann.
(Bioland-Bauern füttern
ihre Tiere mit Biofutter und gentechnikfrei. Unabhängig von
Lücken in der Kennzeichnungsverordnung kann man bei
Bioland-Produkten sicher sein, dass von dem Biobauern keine
Gentechnik eingesetzt wurde.)
Die behaupteten wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der grünen Gentechnik konnten bisher nicht belegt werden. Im Gegenteil. Es mehren sich die Berichte von geringeren Erträgen, empfindlicheren Pflanzen und erhöhtem Pestizideinsatz. Es würden nur wenige neue Arbeitsplätze bei den Konzernen entstehen. In bestimmten Ländern Südamerikas mussten seit Einführung der Gentechnik Hunderttausende ihre Landwirtschaft aufgeben.
Deshalb
fordern wir: Keine Änderung des bestehenden
Gentechnikgesetzes!
Denn
die Verursacher sollen bei Schäden weiterhin unmittelbar haften
müssen. Dieses Verursacherprinzip muss erhalten bleiben. Es darf
nicht sein, dass geschädigte Bauern, die Agro-Gentechnik
ablehnen, zukünftig teure Gutachten in Auftrag geben und hohe
Prozesskosten fürchten müssen, um Schäden nachzuweisen
und Verursacher zu ermitteln.
Linktipps:
www.bioland.de,
www.keine-Gentechnik.de
Infos zu gentechnikfreien Zonen: www.faire-nachbarschaft.de;
Für weitere Anfragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Öffentlichkeitsarbeit Bioland Bayern, Alois Sporer, Auf dem
Kreuz 58, 86152 Augsburg, 0821-34680-116, Fax -120